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Fakten

Projektion? Mercator!

By 15. September 2022No Comments

Fakten

Projektion? Mercator!

15.09.2022

Alle technischen Illustratoren beschäftigen sich mit Projektionen, um räumliche Gegenstände auf einer Ebene darzustellen. Sie wenden standardisierte Projektionen wie Isometrie und Dimetrie an, oder arbeiten in freien Projektionen und Fluchtpunktperspektiven. Alles Techniken, um die Mängel der Darstellung auf der Ebene auszugleichen oder wenigstens zu minimieren und mit nur einer Darstellung Räumlichkeit zu vermitteln.

Alles in allem eher kleiner Probleme gegenüber der Navigation der Seefahrer im 16. Jahrhundert, dem Zeitalter der großen Entdeckungen. Die Schiffswege wurden immer länger und gefährlicher, die Navigation immer schwieriger. Der Bedarf an guten Karten, die winkeltreu waren und für die Navigation eingesetzt werden konnten, war enorm.

Der flämische Kartograf Gerhard Mercator fand vor 500 Jahren für diesen Anspruch eine Lösung. Mercator legte um einen Globus einen Zylinder, der die Erde am Äquator berührte. Vom Projektionszentrum in der Erdmitte übertrug er dann alle Punkte vom Globus auf den Zylinder. Danach rollte er den Zylinder ab und erhielt eine plane, winkeltreue Karte der Erde. Eine ungeheure Bereicherung für die Navigation. Die Eigenschaft der Winkeltreue ermöglichte den Navigatoren, den genauen Kurswinkel vom Heimat- zum Zielhafen zu ermitteln und immer entlang dieses Winkels zu reisen.

Die Mercator-Projektion hat jedoch einen wesentlichen Nachteil. Die Karten mit Mercator-Projektion sind weder flächen- noch linientreu. Nur am Äquator ist die Fläche exakt wiedergegeben. Zum Nord- und Südpol hin ergeben sich deutliche Verzerrungen. Die dort gelegenen Gebiete werden viel größer dargestellt als sie tatsächlich sind. Grönland hat auf einer Mercator-Projektion etwa die gleiche Größe wie Afrika, in Wirklichkeit ist Afrika aber ca. 15-mal größer als Grönland. Die Mercator-Projektion, die mit ihrer Winkeltreue äußerst nützlich war, ruft heute durch ihre Flächenuntreue große Kritik hervor, da Sie die Länder der Nord- und Südhalbkugel visuelle bevorzugt und so wörtlich für eine Verzerrung der Realität sorgt.

Für unseren täglichen Gebrauch, zum Beispiel die Darstellung von Servicestationen in einzelnen Ländern oder weltweit, bietet www.d-maps.com freie (Nutzungsbedingungen beachten) Karten in verschieden Grafikformaten (PDF, SVG und das CorelDRAW-Format CDR).

Wer es praktisch und haptisch mag, der kann sich die Abwicklung der Welt herunterladen, drucken und zusammenbauen. Ganz ohne Mercator-Projektion, aber mit einer Idealisierung, die uns am Ende doch die Welt kugelähnlich in den Händen halten lässt.

Die Welt zum Download:

Die Weltkugel, nicht ganz eine Kugel.

 Die Downloads unterliegen keinem Urheberrechtsschutz.